Für die meisten Münzensammler spielt die Wertentwicklung ihrer Sammlung wohl nur eine untergeordnete Rolle, und die Numismatik ist für sie erst recht kein gewinnorientiertes Geschäft. Dabei kann man mit der geschickten Auswahl von Münzen für seine Kollektion auch ganz nebenbei sein Vermögen vermehren – so war es zumindest gerade erst in der Zeitung zu lesen. Für Schlagzeilen sorgte eine Goldmünze aus der Schweiz, die noch am Ausgabetag von ihrem Erstkaufpreis von 3.500 Franken auf über 10.000 Franken explodierte. Vereinzelt wurden bis zu 40.000 Franken für einzelne Exemplare der seltenen Ausgabe zum 100. Jahrestag der legendären 100-Franken-Vreneli-Goldmünze gezahlt.
Wie kann es sein, dass sich der Wert einer modernen Sammlermünze über Nacht mehr als verdreifacht? Und ist die Vreneli aus der Schweiz nur ein Einzelfall, oder ist das Münzensammeln auch eine Form der Geldvermehrung? Zuerst zur Rekordmünze aus der Schweiz: Bei der Vreneli spielten mehrere Einflussfaktoren eine Rolle. Die extrem niedrige Auflage von nur 2.500 Stück traf auf einen hohen Goldanteil sowie auf ein Thema, das viele Münzliebhaber angesprochen hat. Die 100-Franken-Vreneli aus dem Jahr 1925 ist eine numismatische Legende. Sie wurde nur ein Jahr lang geprägt, und von der ursprünglichen Auflage in Höhe von 5.000 Stück ist höchstwahrscheinlich nur noch ein Bruchteil erhalten. Diese Münze gilt als heiliger Gral der Schweizer Münzwelt und fasziniert auch hierzulande viele Sammler.
Hinzu kommt: Die Vreneli ist auch in der Welt des Edelmetall-Investments bekannt. Ihre kleine Schwester mit einem Nennwert von 20 Franken und einem Gewicht von 6,45 Gramm, davon 5,81 Gramm Feingold (900er Goldlegierung, also 90% Gold und 10% Kupfer) zählt zu den beliebtesten historischen Goldmünzen, die auch als Kurantmünzen bekannt sind. Hierbei handelt es sich um kleine Goldmünzen aus dem 19. Jahrhundert, die heutzutage nur noch wegen ihres Goldgehaltes gehandelt werden und von Anlegern als Alternative zu kleinen Anlagemünzen ausgewählt werden. Mit anderen Worten: Jeder, der mit Münzen zu tun hat, kennt die Vreneli, und es ist ein Traum vieler Sammler und Anleger, eine solche XXL-Vreneli zu besitzen.
Wie beim historischen Vorbild aus dem Jahr 1925 ist auch die moderne Neuinterpretation aus dem Jahr 2025 äußerst begehrt. Wer am Ausgabetag das Glück hatte, rechtzeitig eine Bestellung abzugeben, kann sich über einen Wertzuwachs von mindestens 7.000 Franken freuen. „Glück“ ist allerdings ein wichtiges Stichwort, denn die meisten Interessenten hatten kein Glück. Die Server der Schweizer Münzprägeanstalt Swissmint waren zum Verkaufsstart heillos überlastet, und erst nach einigen Stunden legte sich der Andrang. Wenn man den Berichten rund um die Verkaufsaktion glauben darf, dann gab es mehrere Hunderttausend Käufer, doch nur ein Bruchteil davon konnte bedient werden.
Die Gold-Vreneli aus der Schweiz ist allerdings kein Einzelfall. Durch gezieltes Rosinenpicken (in der amerikanischen Numismatik wird diese Strategie als „Cherry Picking“ bezeichnet) haben Sammler zumindest theoretisch die Möglichkeit, durch eine frühzeitige Bestellung einen Wertzuwachs für ihre Sammlung zu erzielen. Nur ein Beispiel: Die 2-Euro-Münzen aus Monaco, die bis zu diesem Jahr einmal und ab sofort zweimal pro Jahr veröffentlicht werden, sind bei der offiziellen Ausgabestelle inklusive Versandkosten für 170 Euro zu bekommen. Tatsächlich besteht auch jedes Jahr die Möglichkeit, diese Münze über den Onlineshop des Briefmarkenmuseums von Monaco direkt zu erwerben. Das Problem: Der Verkaufsstart wird meist erst kurz vorher bekannt und nicht offiziell per Newsletter verbreitet, sondern durch Hörensagen über Facebook-Gruppen und Online-Foren. Zudem gibt es auch auf die Münzen aus Monaco einen regelrechten Ansturm, sodass die Ausgabestelle seit einigen Jahren eine virtuelle Warteschlange eingerichtet hat. Nach Beobachtungen vieler Sammler scheint diese Warteschlange eher ein Glücksspiel zu sein, denn auch bei pünktlichem Erscheinen zum Verkaufsstart mussten Kaufinteressenten teilweise stundenlang auf ihre Kaufgelegenheit warten oder wurden nach Stunden enttäuscht, weil die Münzen zwischenzeitlich ausverkauft waren.
Ähnliche Phänomene gibt es seit einigen Jahren bei den wenigen 2-Euro-Münzen, die mit einer offiziellen Farbapplikation veredelt werden. So hat beispielsweise Luxemburg im Jahr 2025 erstmals offiziell kolorierte 2-Euro-Münzen ausgegeben, und Portugal hat 2024 nach vielen Jahren ebenfalls eine 2-Euro-Gedenkmünze mit Farbeffekten verausgabt. Hier ist der Erstkaufpreis von 20 Euro praktisch über Nacht auf über 100 Euro hochgeschnellt. Im Jahr 2024 machte zudem Zypern mit einer 2-Euro-Münzen (nicht nur positive) Schlagzeilen, die für rund 20 Euro verkauft wurde und noch während des Verkaufsstartes einen Marktwert von 1.500 Euro erreichte.
Die Liste ließe sich beliebig fortsetzen, und auch in den Vereinigten Staaten und auf anderen Münzmärkten gibt es vergleichbare moderne Münzschätze, die mit etwas Glück zum Erstausgabepreis zu bekommen sind und danach ein Vielfaches kosten. Doch die Erfahrung der letzten Jahre zeigt zwei wichtige Erkenntnisse. Erstens: Die Preise für solche modernen Raritäten kühlen sich nach einer anfänglichen Hype-Phase meistens ab. Zwar wird eine Gold-Vreneli aus dem Jahr 2025 wohl nie auf den Ausgabepreis von 3.500 Franken zurückfallen, doch üblicherweise folgt nach der Boom-Phase direkt nach der Erstausgabe, wenn bei Sammlern der berüchtigte „FOMO“-Effekt („fear of missing out“) zuschlägt, eine Konsolidierungsphase.
Und zweitens: Es ist am Ende des Tages doch unwahrscheinlich, zu den wenigen erfolgreichen Käufern zu gehören. Technische Probleme und eine undurchsichtige Umsetzung der Warteschlangentechnik können dazu führen, dass Sammler stundenlang vor dem Computer sitzen und am Ende nur Zeit verschenkt haben. Dies ist ohne Zweifel frustrierend und kann langfristig den Spaß am Münzensammeln zerstören. Wer auf diesen Stress verzichten möchte, sollte stattdessen den Händler seines Vertrauens fragen. Als großes Münzhandelshaus hat Emporium langjährige enge Verbindungen zu den wichtigsten Prägestätten, Ausgabestellen und Münzdistributoren – und kann durch die Lieferantenbeziehungen seinen Kunden im Münzkurier-Onlineshop jede erdenkliche moderne und historische Rarität zu fairen und absolut konkurrenzfähigen Preisen anbieten. Und was noch wichtiger ist: Emporium bietet seinen Kunden eine Liefergarantie. Eine Bestellung bei Münzkurier kommt also nicht einem Glücksspiel gleich. So können Sie ganz bequem und verlässlich Ihre Sammlung ausbauen und müssen sich nicht die Nächte um die Ohren schlagen, um die neueste Spitzenrarität zu jagen.
Glauben Sie, dass sich derartige Wertsteigerungen langfristig halten können, oder ist es meist nur ein kurzfristiger Hype? Und welche Strategie verfolgen Sie, um besonders gefragte Münzen für Ihre Sammlung zu sichern?