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Münzen im Frühmittelalter
Im Frühmittelalter bestimmt Kaiser Karl der Große (*um 747/748, †814) den Denarius bzw. Denar (= Pfennig), der bereits seit dem 7. Jh. geprägt wurde und die älteste deutsche Münze darstellt, als Nominalwert. Für die Gestaltung der Denare bilden Römische Münzen das Leitbild.
Mit der Krönung Otto I. zum Römisch-Deutschen Kaiser im Jahr 962 n.Chr. etabliert sich das Heilige Römische Reich, unter dem zahlreiche Herzogtümer, Grafschaften und Königreiche stehen. Im Laufe der Regierungszeit Friedrichs II. (1220-1250), Enkel des wohl bekanntesten Kaisers des Heiligen Römischen Reiches Friedrich I. Barbarossa (1155-1190), nimmt die Regionalisierung im Heiligen Römischen Reich mehr und mehr zu und führt im deutschsprachigen Raum zu einer beeindruckenden Anzahl von zeitweise mehr als 400 Münzstätten. So kommt es zur Ausprägung einer Vielzahl regionaler Pfennige mit unterschiedlichen Münzbildern. Seit der Krönung Albrecht II. im Jahr 1438 werden die Kaiser des Heiligen Römischen Reiches überwiegend durch das Habsburger Haus gestellt. Die Münzbilder zeigen auf der Vorderseite das Porträt des Herrschers, während üppige Wappendarstellungen die Rückseite zieren.
Deutsche Kaiserreiches 1871, Weimarer Republik, Drittes Reich, BRD, DDR
Die bis dahin entstandene, facettenreiche Münzlandschaft findet mit der Gründung des Deutschen Kaiserreiches 1871 ihr Ende. Durch Kaiser Wilhelm I. (1871-1888) wird im Jahr 1876 die Währung „Mark“ im gesamten Reichsgebiet eingeführt. Auch ist festgelegt, wie die Münzbilder gestaltet sein müssen. Somit wird auf der Vorderseite der Landesherr oder das Wappen der freien Städte, wie Hamburg, Bremen und Lübeck, abgebildet. Auf der Wertseite hingegen ist es nur erlaubt, den Reichsadler mit der Kette des schwarzen Adlerordens und dem Brustschild abzubilden.
Im Gegensatz dazu, bedient sich die nach dem Zusammenbruch des Kaiserreiches 1918 entstehende Weimarer Republik vieler Motive der deutschen Geschichte, Kultur, Dichter und Künstler, wie z. B. Goethe und Dürer. Auch das Dritte Reich startet 1933/34 mit eindrucksvollen Motiven, wie Luther und Schiller. Danach jedoch wird es recht eintönig und ärmlich. Eine große Renaissance erlebt die Gestaltung von Münzbildern nach Beendigung des Dritten Reiches in der Bundesrepublik Deutschland und der Deutschen Demokratischen Republik. Durch die Wiederbelebung vielseitiger Motive kommen Jahr für Jahr interessante Gedenkmünzen zur Ausgabe, die dem Sammler im wahrsten Sinne des Wortes zu einer Reise durch die deutsche Kultur, Dichter, Denker, Forscher und Persönlichkeiten der politischen Führung einladen.
Wertsteigerung von Münzen
Die im 20. Jahrhundert geprägten Münzen haben sich im Laufe der Zeit für Münzsammler zu einem großartigen Wertspeicher entwickelt. So kostete am Ende der 50er Jahre ein 5 DM Stück Goethe 1932 gerade einmal 13,50 DM. Der heutige Wert beträgt 3.000,- € und mehr. 5 DM Germanisches Museum 1952 wurde für 5,- DM ausgegeben und hat heute einen Wert von 500,- bis 600.- €. Während 1 DM Gold 2001, die Abschiedsprägung der Deutschen Bundesbank, zu Beginn 190,- DM kostete, liegt der Wert heute bei 800,- €. Nicht zuletzt seien die auf das 60jährige Regierungsjubiläum des österreichischen Kaisers Franz Josef I. geprägten 100 Kronen 1908 genannt, die in den 80er Jahren knapp 500,- DM kosteten und deren heutiger Wert bei 10.000,- € und mehr liegt. Ein Prachtexemplar dieser Münze wurde jüngst in Fernost für über $ 80.000 verkauft.