Römisches Reich, Aureus (14-37) Livia als Pax, Kaiser Tiberius - Gold

Seltener Aureus des zweiten römischen Kaisers

Tiberius Claudius Nero (später Tiberius Iulius Caesar Augustus) wurde am 16.11.42 v. Chr. geboren. Seine Eltern waren Tiberius Claudius Nero, Prätor 42 v. Chr., und Livia Drusilla – die spätere Gemahlin des Augustus. Dieser erzwang im Jahr 39 v. Chr. Livias Scheidung vom älteren Tiberius Claudius Nero, um sie selbst heiraten zu können. Drei Monate nach der Heirat brachte Livia Tiberius’ Bruder Drusus zur Welt, dessen leiblicher Vater allerdings ebenfalls Tiberius Claudius Nero war. 

Doch Augustus brauchte und suchte einen Nachfolger und so erhielt Tiberius trotz Augustus Abneigung gegenüber seinen Stiefsöhnen eine ausgezeichnete Bildung und füllte alle ihm übertragenen Ämter mustergültig aus. Zudem konnte er sich als hervorragender Feldherr bei Kämpfen in Germanien, Pannonien und Dakien hervortun.
Trotzdessen konnte Livia die Adoption ihres Sohnes erst durchsetzen, als die vielseitigen Pläne über Augustus´ Nachfolge scheiterten.
Auf Geheiß seines Stiefvaters musste Tiberius sich später von seiner Frau Vipsania scheiden lassen und die Kaisertochter Iulia, Agrippas Witwe, heiraten.
Beide Trennungen – erst von seinem Vater und nun von seiner Frau – konnte er nur Augustus und seiner Mutter anlasten.

Aufgrund der langen Regierungszeit von Augustus bestieg Tiberius, der zweite römische Kaiser, erst im Alter von 55 Jahren den Thron. Tiberius war republikanisch und aristokratisch gesinnt, doch seine trüben Lebenserfahrungen hatten dazu geführt, dass er freudlos und verschlossen wurde. Das intrigante Hofleben, die Mitregierung seiner Mutter, die den Titel Augusta testamentarisch von Augustus erhalten hatte, und sogar Rom selbst hatten ihn derart verleidet, dass er sich nach Capri zurückzog. Er hatte zwar in dem Gardepräfekten Seianus einen Vertrauten in Rom gefunden, dieser verfolgte jedoch eigene Herrschaftspläne und wurde letztendlich entlarvt und hingerichtet.
Die darauffolgenden Majestätsprozesse, in denen Verbrechen gegen den Kaiser verhandelt wurden, stießen in der Öffentlichkeit auf Abscheu und „vergifteten“ die letzten Lebensjahre des Herrschers. Als Tiberius schließlich am 16. März 37 n. Chr. in Misenum am Golf von Neapel starb, wollten die Bürger seinen Leichnam wie den eines Verbrechers in den Tiber werfen („Tiberium in Tiberim“) oder ihn im Theater von Atella verbrennen lassen.

Die Münzprägungen Tiberius´ besitzen nur wenige Rückseitentypen: Am bekanntesten ist das Münzbild mit der thronenden weiblichen Gestalt mit Olivenzweig und Lanze, eine Personifikation des Friedens (PAX) in Gestalt der Livia, wie hier auf dem Aureus des zweiten römischen Kaisers.

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