Das Fürstentum Monaco ist nicht nur ein beliebtes Thema für die Boulevardpresse, sondern auch für Münzsammler. Denn das kleine Land an der Côte d’Azur hat eine lange Tradition der Münzprägung und sich mit der Einführung des Euro zum Ziel vieler Raritätenjäger entwickelt. Mit seinen jährlichen 2-Euro-Gedenkmünzen in Polierte Platte dokumentieren die Monegassen ihren Nationalstolz und ihre reiche Geschichte.
Ein besonderes Ereignis ist es, wenn Monaco einen Kursmünzensatz herausgibt. Grundsätzlich prägt das Fürstentum lediglich die Umlaufmünzen zu 1 und 2 Euro in einer Auflage von rund einer Million Stück pro Jahr. Damit erfüllt der Kleinstaat die Vorgaben der Europäischen Union, die es kritisch sah, dass Monaco und andere Kleinstaaten den Euro in erster Linie als Sammlerobjekt vermarkten. Die Faustregel: Ein Teil der genehmigten Prägemenge muss für den täglichen Geldverkehr genutzt werden. Diese Vorgabe erfüllt Monaco – allerdings beschränken sich die Monegassen auf die Nominale zu 1 und 2 Euro.
In unregelmäßigen Abständen ergänzt Monaco für Sammler sein jährliches Ausgabeprogramm jedoch um einen Kursmünzensatz, in dem alle acht Nominale von 1 Cent bis 2 Euro enthalten sind. Das Besondere: Die Auflage ist mit nur 7.000 Exemplaren extrem knapp bemessen und liegt damit sogar unter der Hälfte der Stückzahl der 2-Euro-Gedenkmünzen, die aktuell mit 15.000 Exemplaren pro Motiv geprägt werden. Das Wertentwicklungspotenzial eines Kursmünzensatzes aus Monaco lässt sich also leicht erahnen.
In diesem Jahr überrascht Monaco seine Numismatik-Fans nicht nur mit einem neuen Umlaufmünzen-Set. Das Fürstentum nimmt auch das Recht in Anspruch, seine Euromünzen gestalterisch zu überarbeiten. Normalerweise ist eine Änderung des Münzdesigns erst nach mindestens 15 Jahren möglich, da die Vielfalt der Motive im Umlauf nicht unüberschaubar werden soll. Doch da die letzten Bildnisse von Fürst Albert aus dem Jahr 2005 stammen und auch am Staatsoberhaupt der Zahn der Zeit nicht spurlos vorbeigegangen ist, hat Monaco nun ein aktualisiertes Porträt in Auftrag gegeben.
Eine Empfehlung der Europäischen Kommission aus dem Jahr 2003 besagt, dass nationale Seiten (die Rückseiten der Euromünzen) nicht vor Ende 2008 geändert werden dürfen, es sei denn, das abgebildete Staatsoberhaupt wechselt. Ab 2009 legte eine weitere Empfehlung fest, dass Änderungen an normalen nationalen Designs nur erlaubt sind, wenn das Staatsoberhaupt wechselt (z. B. Tod oder Abdankung) oder alle 15 Jahre, um das Porträt an das aktuelle Erscheinungsbild anzupassen. Dieser Regel folgend änderte San Marino sein Design erstmals 2017 – also 15 Jahre nach der ersten Euromünzenausgabe. Frankreich hat 2022 und 2024 Änderungen bei bestimmten Münzen vorgenommen – ebenfalls im Rahmen der 15-Jahre-Regel.
Das neue Bildnis des Fürsten hat das Potenzial, die kommenden Kursmünzensätze zu welchen der schönsten des Euroraums zu machen. Neben dem naturgetreuen Porträt des Monarchen hat Monaco ein besonderes Gestaltungselement kunstvoll in den Hintergrund integriert: Der Schild des Fürstenhauses Grimaldi ist seit dem Mittelalter in einem rot-weißen Rautenmuster gestaltet, in der Heraldik „lozengy gules and argent“ genannt. Dieses Rautenmuster, umgangssprachlich oft als Karo-Muster bezeichnet, ist eines der zentralen Hoheitszeichen Monacos.
Die Vergangenheit hat gezeigt, dass die Ausgabe eines neuen Kursmünzensatzes aus Monaco regelmäßig für starke Nachfrage sorgt. Denn in ganz Europa gibt es viele Sammler, die sich auf Kursmünzensätze spezialisiert haben und deshalb um den offiziellen Satz aus Monaco nicht herumkommen. So ist es nicht verwunderlich, dass die zurückliegenden Ausgaben, beispielsweise aus den Jahren 2017 und 2020, eine stabile Wertentwicklung verzeichnen konnten.
Wer einen echten Euro aus Monaco besitzen möchte, muss jedoch nicht 500 Euro für eine 2-Euro-Gedenkmünze oder 200 Euro für einen Kursmünzensatz ausgeben. Die Exemplare, die jedes Jahr für den Umlauf geprägt werden, sind bereits im ein- bis zweistelligen Euro-Bereich erhältlich. Eine Auflage von einer Million Stück mag zwar gering erscheinen, liegt aber im Bereich vieler anderer Euroländer, die ihre Münzprägung in den letzten Jahren reduziert haben. Damit sind die Umlaufmünzen zu einem und zwei Euro eine vergleichsweise preiswerte Möglichkeit für Sammler, in das faszinierende Sammelgebiet der monegassischen Münzen einzusteigen. Und ein Motivwechsel ist ein Ereignis, das kein leidenschaftlicher Numismatiker verpassen sollte.
Wie sieht es bei Ihnen aus – möchten Sie lieber den seltenen Kursmünzensatz erwerben oder reicht Ihnen eine einzelne Umlaufmünze mit dem neuen Porträt Fürst Alberts? Teilen Sie Ihre Meinung gerne in den Kommentaren mit uns!