Die Welt der Edelmetall-Anlagemünzen liegt fest in Frauenhand - man denke nur an das Symbol für die Vereinigten Staaten: Die Freiheitsgöttin „Liberty“ wird seit über 200 Jahren auf Münzen gezeigt. Eine andere Freiheitsgöttin gibt der Anlagemünze aus Mexiko ihren Namen: Die Libertad ist seit 1981 die mexikanische Vertreterin in der Welt der Edelmetall-Anlagen.
Auch bei einem Blick zurück in die Münzgeschichte begegnet man vielen stolzen Frauenfiguren, die jeweils als Symbol für das Ausgabeland der Münze stehen. Im 19. Jahrhundert waren beispielsweise die Helvetia als Vertreterin der Schweiz und die Marianne für Frankreich auf Münzen zu finden. Andere Länder prägen ihre starken Frauen zwar nicht auf Münzen, setzen sich jedoch als Zeichen der nationalen Identität ein, wie zum Beispiel Germania im Deutschen Reich oder Polonia für Polen.
Die genannten Figuren sind Beispiele für sogenannte „Allegorien“. Hierbei handelt es sich um eine idealisierte und personifizierte Darstellung eines Staates. In der Kunst und Literatur werden Allegorien verwendet, um abstrakte Ideen, Konzepte oder Prinzipien durch konkrete Bilder oder Figuren verständlicher zu machen. Besonders weit verbreitet ist beispielsweise die "Gerechtigkeit“, die in der Kunst als eine Frau mit verbundenen Augen und einer Waage dargestellt wird.
In der Welt der Goldmünzen ist vor allem eine Allegorie weit verbreitet und bekannt: Die Helvetia-Goldmünze ist eine Anlagemünze aus der Schweiz, die erstmals 1883 von der Schweizerischen Nationalbank ausgegeben und bis 1896 geprägt wurde. Sie zeigt auf der Vorderseite das Bildnis der Helvetia, der Symbolfigur der Schweiz, und auf der Rückseite das Schweizer Wappen, einen Schild mit einem Schweizerkreuz und einem Eichenkranz. Die Münze hat einen Feingoldgehalt von 90 Prozent.
Im Jahr 1897 kam es zu einer Neugestaltung, die zu einer numismatischen Legende wurde: Seit diesem Jahr wurde auf den Goldmünzen aus der Schweiz die „Vreneli“ abgebildet und die Münze wird inzwischen mit diesem Namen bezeichnet. Sie ist benannt nach der abgebildeten Frauengestalt "Vreneli", die eine typische Tracht aus dem Kanton Appenzell trägt und ein traditionelles Schweizer Haube auf dem Kopf hat. Diese historische Schweizer Anlagemünze wurde bis 1949 geprägt.
Zu den beliebtesten Vertreterinnen der Anlagemünzen der Neuzeit gehört eine Prägung aus Großbritannien: Die Britannia-Anlagemünze wird seit 1987 von der Royal Mint in Großbritannien geprägt und gehört zu den bekanntesten Anlagemünzen weltweit. Die Münze zeigt auf der Vorderseite das Porträt von Königin Elizabeth II. und auf der Rückseite das Bildnis der Britannia, der mythologischen Personifikation Großbritanniens, die als starke Frau mit Helm, Schild und Dreizack dargestellt wird. Besonders spannend ist die Britannia für Sammler und Anleger, weil sie im Jahr 1997 und danach zwischen 2001 und 2011 jeweils im Wechsel von zwei Jahren ein komplett neues Motiv erhielt. Die experimentelle Darstellung der Britannia hat viele Sammler und Anleger in aller Welt begeistert - und es gibt nicht wenige, die sich diesen Spezialeffekt für die Britannia zurückwünschen.
Ganz vorn mit dabei in der Liste der numismatischen A-Promis ist auch die "Lady Liberty“. Die Symbolfigur der Freiheit und Unabhängigkeit wird oft als weibliche Figur dargestellt. Ein bekanntes Beispiel dafür ist die Freiheitsgöttin auf der amerikanischen Liberty-Münze, die seit 1986 ausgegeben wird und eine stilisierte Darstellung der Freiheitsstatue von New York darstellt. Doch bereits auf den ersten US-Münzen war die Lady Liberty zu sehen, beispielsweise in der Gestalt der „Draped Bust“-Liberty (mit ausladendem Dekolleté) oder „Flowing Hair“-Liberty (mit offenem Haar).