Das Edelmetall-Investment gewinnt immer mehr Anhänger. Der Anlagenotstand in aller Welt hat dazu geführt, dass Menschen nach einer Absicherung für ihr Vermögen suchen. Und während beispielsweise Aktien oder Immobilien historisch hoch bewertet sind, erwarten viele Investoren von Gold und Silber vor allem einen Schutz ihres Vermögens. Doch welche Anlagemünze ist am besten geeignet? Es gibt drei Typen – und alle haben besondere Vorteile.
Wer keinerlei Risiken eingehen möchte, ist mit klassischen Anlagemünzen bestens bedient: Normalerweise spielen dabei die typischen Aspekte, die normalerweise für Sammler relevant sind, keine Rolle. Ein jährlich wechselndes Motiv, eine geringe Auflage, eine außergewöhnliche Prägequalität - das alles ist bei klassischen Anlage Münzen egal. Denn die Investoren möchten das meiste Silber für ihr Geld erhalten und verzichten deshalb auf jeglichen „Schnickschnack“. Aus diesem Grund kommen auch die meisten Silberanlagemünzen unspektakulär daher und werden jedes Jahr mit gleichbleibender Gestaltung geprägt. In Einzelfällen ist es vorgekommen, dass die Optik der klassischen Anlagemünzen leicht angepasst wurde, beispielsweise um Sicherheitsmerkmale zu ergänzen.
Zusätzlich zu dem Preisvorteil hat diese konservative Prägepolitik einen weiteren Vorteil, nämlich eine hohe Wiedererkennbarkeit. Motive wie der Krügerrand mit dem Springbock oder der Maple Leaf mit dem Ahornblatt sind in aller Welt bekannt und dank der jahrzehntelangen Prägegeschichte und Kontinuität bei Jung und Alt begehrt. Die meisten Anlagemünzen in Silber werden in unlimitierter Auflage geprägt und ohne Zubehör ausgeliefert. Das heißt, dass auch eine Kapsel nicht zum Standardsortiment dazugehört. Stattdessen werden diese Münzen von den Prägestätten üblicherweise in so genannten „Tubes“, also Plastikröhren, mit 20 oder 25 Münzen ausgeliefert. Edelmetallhändler verpacken diese Münzen in Eigenregie, meist in eine Münztasche aus Plastik. Doch bei klassischen Anlagemünzen lautet die Devise: Weniger ist mehr.
Neben den klassischen Anlagemünzen sind im gut sortierten Edelmetallhandel einzelne Prägungen zu finden, die aufgrund ihrer aufwändigen Gestaltung oder ihrer außergewöhnlichen Prägequalität bei jedem Münzhändler einen Platz im Sortiment verdient hätten. Tiermotive aus Australien wie beispielsweise der Kookaburra oder der Koala und auch die Panda-Münzen aus China erfreuen sich nicht nur in der Numismatik, sondern auch in der Welt des Edelmetall-Investments großer Beliebtheit. Dabei gibt es theoretisch keinen Unterschied zwischen diesen Prägungen und den klassischen Anlagemünzen. Prägestätten wie die Perth Mint oder die China Gold Coin Incorporation stellen rein formell nichts weiter als Anlagemünzen her.
Ihre Produkte unterscheiden sich jedoch von Maple Leaf, Krügerrand und Co. in mehreren Eigenschaften. So wird das Motiv jedes Jahr neugestaltet. Zudem werden Prägetechniken angewendet, die durchaus an die beste Sammler-Qualität „Polierte Platte“ heranreichen. Eine Kapsel ist standardmäßig Teil des Produktes. Dieser Luxus hat jedoch seinen Preis: Im Vergleich zu klassischen Anlagemünzen wird ein Aufpreis von ein paar Euro fällig. Dieser Zuschlag ist jedoch absolut gerechtfertigt, weil Sammler und Anleger sich dadurch Raritäten sichern, die einen Marktwert oberhalb des reinen Metallpreises entwickeln können. Die Auflagezahlen sind limitiert - allerdings in einem moderaten Rahmen. So produziert China maximal 10 Millionen Exemplare seiner Silber-Pandas und Australien liefert jedes Jahr eine Million Kookaburras und 500.000 Koalas aus. Diese Zahlen sind für sich genommen nicht klein – doch auf einem Markt mit mehreren Millionen Interessenten werden auch die Silbermünzen aus China oder Australien zu Raritäten.
Zu guter Letzt gibt es noch eine dritte Kategorie: Premium-Anlagemünzen haben mit den Kängurus, Koalas und Kookaburras dieser Welt eigentlich nur eins gemeinsam, nämlich die Gewichtseinheit. Sie werden standardmäßig mit einem Gewicht von einer Feinunze geprägt und weisen oft sogar den gleichen Durchmesser und die gleiche Dicke ihrer Geschwister aus dem Anlagesortiment auf. Abgesehen davon bieten die Prägestätten bei den so genannten Premium-Anlage-Münzen jedoch alles, was das Münzensammler-Herz begehrt. Aufwändige Spezialeffekte wie beispielsweise die Hochrelief-Technik gehören zum guten Ton und die Auflagezahlen lassen erahnen, dass kein Massenmarkt bedient werden soll. Prägemengen im vierstelligen oder niedrigen fünfstelligen Bereich sind keine Seltenheit, ebenso Verkaufspreise jenseits des reinen Metallwertes.
Dadurch ergeben sich für Sammler und Anleger spannende Chancen, aber auch Risiken. Der Markt für solche Raritäten ist weniger liquide, man wird also nicht so leicht sein Geld bekommen und muss erst einen Käufer finden - ist dieser jedoch gefunden, ist die Wahrscheinlichkeit groß, dass Liebhaberpreise bezahlt werden und regelrechte Bietergefechte um eine seltene Anlagemünze sind keine Ausnahme. Die Rendite kann somit in ungeahnte Höhen schnellen – oder wie man es in den Vereinigten Staaten von Amerika, die als Heimat der Premium-Anlagemünzen gelten, sagt: „The sky is the limit.“
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