Konventionstaler, Konventionsthaler
Der Konventionstaler war die Talermünze, die von vielen Münzständen des Heiligen Römischen Reiches geprägt wurde. Der ungewöhnliche Name dieser Großsilbermünze stammt vom Konventionsfuß, auch bekannt als Zwanzigguldenfuß, nach dem alle Münzen bis zum Groschen gefertigt wurden.
Der Konventionstaler wurde am 7. November 1750 in den österreichischen Ländern als eine Art Nachfolger des Reichstalers eingeführt. Ab dem 20. September 1753 wurde er nach dem Konventionsfuß auch im Kurfürstentum Bayern verwendet und im Jahr 1761 schließlich im bayerischen Reichskreis eingeführt. So breitete er sich allmählich in Süddeutschland und Sachsen aus. Schließlich wurde der Konventionstaler in großen Teilen des Reichsgebiets übernommen, mit Ausnahme von Preußen, wo nach dem Graumannschen Münzfuß geprägt wurde, sowie dem Münzkreis der Hansestädte (Bremen, Hamburg, Lübeck), Schleswig-Holstein und Teilen Mecklenburgs.
Der Maria-Theresien-Taler war der bekannteste Konventionstaler. Er fungierte auch in anderen europäischen und außereuropäischen Gebieten als Handelsmünze und Zahlungsmittel und war bis weit ins 20. Jahrhundert hinein in Teilen Afrikas und Asiens, einschließlich des indischen Raums, ein anerkanntes Zahlungsmittel.
Es existierten auch doppelte Konventionstaler sowie Viertel- und Halbstücke – letztere wurden auch Konventionsgulden genannt.
Die letzten Konventionstaler außerhalb Österreichs wurden 1838 in Sachsen geprägt. In Österreich hingegen dauerte ihre Münzprägung bis 1856 an (Wiener Münzvertrag von 1857).
Bayern prägte bis 1837 spezielle Geschichtstaler als Erinnerung an die Konventionstaler.