Münzen stehen normalerweise nicht auf der großen Bühne und auch die Designer bleiben außerhalb des Rampenlichts – doch einmal im Jahr kommt Oscar-Feeling in der Numismatik auf, wenn die „Coin of the Year“-Awards (COTY) vergeben werden. Eine internationale Fachjury mit mehr als 100 Personen hat die schönsten Münzen des Vorjahres unter die Lupe genommen und zehn Einzelpreise vergeben – zudem wird eine Münze mit der höchsten Ehre als „Münze des Jahres“ ausgezeichnet.
Am 21. August 2025 gab es in Oklahoma City im Rahmen der World’s Fair of Money® allerdings eine große Überraschung: Alle Preise gingen nach Europa. Und die Münze Österreich konnte einen historischen Erfolg feiern: Gleich vier Auszeichnungen, darunter die höchste Ehrung „Coin of the Year“, gingen nach Wien. Dicht auf den Fersen war den Österreichern allerdings die Monnaie de Paris mit drei Einzelpreisen, jeweils eine Auszeichnung ging zudem an den Vatikan und nach Malta sowie die Ukraine und Lettland.
Zur besten Münze des Jahres wurde die österreichische 20-Euro-Silbermünze „Supernova“ gekürt. Auf der konkaven Vorderseite zeigt sie den Krebsnebel, Überrest einer im Jahr 1054 dokumentierten Sternenexplosion. Die Rückseite greift eine farbige Darstellung des Nebels nach einer Aufnahme des Hubble-Teleskops auf. Die Münze eröffnete die Serie „Schönheit des Universums“ und überzeugte durch ihre künstlerische Gestaltung ebenso wie durch ihre technische Raffinesse.
Eine weitere Auszeichnung für Österreich ging an die 20-Euro-Silbermünze „Salzabbau – Weißes Gold von Hallstatt“ . Sie erinnert an die jahrtausendealte Salzgewinnung im oberösterreichischen Hallstatt, die nicht nur wirtschaftlich, sondern auch kulturell prägend für die Region war. Neben der „Supernova“ und der Hallstatt-Ausgabe überzeugte die Münze Österreich auch in der Kategorie „Best Bi-Metallic Coin“. Die 25-Euro-Silber-Niob-Münze „Edaphon – Der lebende Boden“ widmet sich der Vielfalt der Mikroorganismen und Lebewesen im Erdreich. Mit farbigen Niob-Elementen und detailreicher Gravur veranschaulicht sie die Bedeutung gesunder Böden für Umwelt und Landwirtschaft.
Ebenso wie Österreich gewann auch Frankreich gleich mehrere Preise. Die 10-Euro-Silbermünze „Notre-Dame – Restoration“ würdigt den Wiederaufbau der Pariser Kathedrale nach dem verheerenden Brand von 2019. Mit der 25-Euro-Silbermünze „Notre-Dame – Microchip“ setzte Frankreich zudem neue Maßstäbe: Erstmals wurde ein Mikrochip-Element in ein französisches Münzdesign integriert, das Kulturerbe und moderne Technologie vereint. Auch im Umlaufgeld konnte Frankreich punkten: Die 50-Cent-Münze mit dem Porträt von Marie Curie ehrt die berühmte Wissenschaftlerin und macht ihre Verdienste sichtbar im täglichen Zahlungsverkehr.
Der Vatikan erhielt den Preis für die beste Goldmünze: Die 50-Euro-Ausgabe „War & Peace“ zeigt Symbole für Krieg und Frieden und transportiert damit eine moralische Botschaft von großer Aktualität.
Malta entschied die Kategorie „Best Crown Coin“ für sich: Die 10-Euro-Silbermünze „Maltese Bee“ stellt die Biene als Sinnbild für Fleiß und Gemeinschaft dar und verweist zugleich auf die ökologische Bedeutung des Insekts für die Inselnation.
Lettland setzte ein überraschendes Motiv in Szene: Die 5-Euro-Silbermünze „Cabbage“ zeigt einen Kohlkopf als Symbol für Landwirtschaft und Ernährungstradition und verbindet so Alltagskultur mit moderner Numismatik.
Einen besonders bewegenden Preis erhielt die Ukraine: Die 5-Hrywnja-Münze „The Country of Superheroes – Medical Workers“ ehrt Ärztinnen, Ärzte und Pflegekräfte, die in Pandemiezeiten und im Krieg als wahre „Superhelden“ gelten. Das Motiv unterstreicht die Rolle medizinischer Fachkräfte für die Gesellschaft und wurde von der Jury als „Most Inspirational Coin“ ausgezeichnet.
Die COTY Awards 2025 haben eindrucksvoll gezeigt, wie facettenreich die moderne Numismatik ist: Von astronomischen Phänomenen über historische Rohstoffe, von religiösen Botschaften bis hin zu innovativer Microchip-Technik reicht die Spannbreite. Dass besonders die europäischen Prägestätten wie die Münze Österreich oder die Monnaie de Paris ihre internationale Spitzenstellung unter Beweis stellen konnten, ist ein starkes Zeichen, denn sie haben mit ihren prämierten Ausgaben gezeigt, dass Münzen heute weit mehr sind als Zahlungsmittel: Sie sind hochmoderne Sammlerstücke.
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