Derzeit läuft im Münzkurier eine attraktive Aktion: Im Rahmen des „Silver Sale“ bietet Emporium Hamburg ausgewählte 20-Euro-Silbermünzen der Bundesrepublik Deutschland in der höchsten Prägequalität Polierte Platte zu reduzierten Preisen an. Das allein wäre für viele Sammler bereits ein Grund zur Freude – doch die Aktion lenkt den Blick auf ein Sammelgebiet, das durch den Anstieg des Silberpreises gerade besondere Aufmerksamkeit verdient.
Sammlerstücke mit doppeltem Wert: Nominal und Silbergehalt
Seit 2016 gibt die Bundesrepublik Deutschland jährlich mehrere Gedenkmünzen im Nennwert von 20 Euro aus, bestehend aus 18 Gramm Sterling-Silber (925/1000). Ergänzt wird das Programm seit 2015 durch eine besonders hochwertige 25-Euro-Münze aus 22 Gramm Feinsilber (999/1000), die seit 2021 zur Weihnachtszeit erscheint. Beide Serien sind nicht nur bei Sammlern beliebt, sondern auch bei Anlegern, denn sie kombinieren numismatische Motive mit einem substanziellen Edelmetallwert.
Seit Einführung der Euro-Gedenkmünzen im Jahr 2002 setzte die Bundesrepublik Deutschland zunächst auf 10-Euro-Münzen aus 18 Gramm Sterling-Silber (925/1000), sowohl in Stempelglanz als auch in Polierter Platte. Aufgrund des stark gestiegenen Silberpreises wurde 2011 die Materialzusammensetzung der Stempelglanz-Ausgaben auf Kupfernickel umgestellt, nur die Versionen in Polierter Platte blieben aus Silber. Diese unpopuläre Zwischenlösung endete 2015 mit der Einführung der 20-Euro-Gedenkmünzen, die wieder konsequent aus 18 Gramm Sterling-Silber bestehen, sowohl in Sammler- als auch in Umlaufqualität.
Bei allen Silbermünzen aus Deutschland gilt: Der Sammler zahlt an der Ausgabestelle lediglich den aufgeprägten Nennwert, erhält jedoch eine Münze mit einem inneren Materialwert, der sich mit dem Silberpreis verändert. Bei einem aktuellen Silberpreis von rund 33 Euro je Feinunze liegt der Edelmetallwert der 25-Euro-Münze bereits bei etwa 23,30 Euro. Die kritische Schwelle, also der Punkt, an dem der Silberwert den Nominalwert übersteigt, ist somit in greifbare Nähe gerückt.
Druck auf das Prägeprogramm – ein Blick hinter die Kulissen
Das Bundesfinanzministerium beobachtet die Entwicklung genau: Sollte der Materialwert über dem Nennwert liegen, dürfte eine weitere Ausgabe der Münzen nach aktueller Haushaltslage nicht mehr erfolgen. Für 2025 wurde zwar noch rechtzeitig günstiges Silber beschafft, doch wie es 2026 weitergeht, ist ungewiss. Möglich wären langfristig eine Anpassung des Silbergehalts oder eine Erhöhung des Nominals – beides würde jedoch rechtliche und logistische Änderungen erfordern.
Noch deutlicher wird die Herausforderung bei den 20-Euro-Münzen: Ihr Silberanteil (rund 16,65 g Feinsilber) entspricht derzeit einem Materialwert von etwa 17,70 Euro. Ein Überschreiten der 20-Euro-Schwelle würde bei einem Silberpreis von rund 37,30 Euro pro Unze eintreten – ein Anstieg von etwa 13 Prozent gegenüber dem aktuellen Stand, oder mit anderen Worten: Gar nicht so unwahrscheinlich
Polierte Platte: Seltenheit mit Perspektive
Besonders gefragt sind bei Sammlern aktuell auch die Münzen in der Prägequalität Polierte Platte (PP). Diese Versionen sind nicht nur ästhetisch ansprechender – mit spiegelndem Hintergrund und seidenmatten Motiven – sondern auch deutlich seltener als die normalen Stempelglanz-Ausgaben. Die Auflagen der PP-Versionen bewegen sich meist nur im niedrigen fünfstelligen Bereich, während Stempelglanz-Münzen teilweise über eine Million Mal geprägt werden.
Hinzu kommt ein weiterer Aspekt: Viele dieser hochwertigen Sammlerausgaben werden nicht langfristig aufbewahrt, sondern eingeschmolzen – insbesondere dann, wenn der Materialwert den Marktpreis übersteigt. Damit sinkt die verfügbare Menge am Markt weiter, was langfristig zu einer Verknappung führen kann.
Jetzt handeln und später profitieren?
Das Sammelgebiet der deutschen Silber-Gedenkmünzen im Nominal von 20 und 25 Euro bietet derzeit nicht nur interessante Motive und eine hohe Prägequalität, sondern auch eine spannende Preisentwicklung im Hintergrund. Wer gezielt in Polierte-Platte-Exemplare investiert, sichert sich nicht nur eine ästhetisch hochwertige Sammlerprägung, sondern auch ein Stück Edelmetall mit eingebauter Wertkomponente. Der „Silver Sale“ bei Emporium ist damit nicht nur eine Verkaufsaktion – sondern ein Fingerzeig auf ein Sammelgebiet mit Zukunft.
Glauben Sie, dass steigende Edelmetallpreise die Prägepolitik in Deutschland schon bald verändern werden? Teilen Sie Ihre Meinung gerne in den Kommentaren mit uns!