Für die einen ist es nur ein Blatt Papier, für viele Sammler in aller Welt dagegen das Höchste der Gefühle: Banknoten haben eine lange Tradition als Sammelgebiet. Und die Wertentwicklung von Geldscheinen in Spitzenerhaltung steht dem Boom bei Sammlermünzen in Nichts nach. Deshalb ist es auch kaum verwunderlich, dass Bieter aus aller Welt dabei sein werden, wenn die Welt des Papiergeldes am 28. März 2024 im Rahmen der Auktion 105 „Banknoten & Notgeld“ von Emporium Hamburg ihre ganze Vielfalt zeigt. Nach der Verschiebung aufgrund der umfangreichen Münz- und Medaillenauktion 104 im Herbst ist das lange Warten nun vorbei. Mit insgesamt 536 Losen bietet die Auktion eine reiche Auswahl für Sammler und Liebhaber von Geldscheinen aus aller Welt.
Besonders beeindruckend ist die breite Palette internationaler Banknoten, die in der ersten Hälfte des aktuellen Katalogs präsentiert wird. Von exotischen Stücken wie der chinesisch-sowjetischen Republik unter Mao Tse Tung bis hin zu französischen Assignaten aus der Zeit der Revolution – die Vielfalt spiegelt die kulturelle und historische Bedeutung des Geldes wider. Im Fokus stehen dabei Länder wie Frankreich, Indien, Russland, die Tschechoslowakei und vor allem China. Ein Highlight ist die seltene Druckprobe der Deutsch-Asiatischen Bank aus dem Jahr 1907, die bereits auf der MIF in Maastricht große Aufmerksamkeit erregte.
Die zweite Hälfte der Auktion widmet sich dem deutschen Papiergeld ab 1871. Von Reichsbanknoten über Geldscheine aus der Inflationszeit bis hin zu Ausgaben der Deutschen Rentenbank und der Alliierten Besatzung – hier finden Sammler eine umfangreiche Auswahl an historischen Geldscheinen aus Deutschland. So präsentiert beispielsweise das Los 4251 eine Banknote von 20 Deutschen Mark ohne spezifisches Datum aus dem Jahr 1948. Diese bemerkenswerte Banknote trägt das Liberty-Design und ist mit einem B-Stempel versehen. Dieser Buchstabe „B“ diente als Kennzeichnung für Banknoten, die für den Einsatz in Westberlin vorgesehen waren, und wurde bis Dezember 1953 aufgedruckt oder perforiert. Die Erhaltung dieser Banknote wird auf II geschätzt, was bedeutet, dass sie in einem akzeptablen Zustand ist, aber gewisse Gebrauchsspuren aufweist. Mit einem Schätzpreis von 1500,- Euro ist diese Banknote sicherlich ein begehrtes Sammlerstück für Liebhaber deutscher Geldgeschichte.
Aus der jüngeren Vergangenheit der deutschen Währungsgeschichte stammt Los 4281, das eine Banknote der Deutschen Bundesbank aus dem Zeitraum von 1960 bis 1999 darstellt. Diese 1000-Deutsche-Mark-Note stammt aus der Serie AD/Z und ist aufgrund ihrer guten Erhaltung mit II+ bewertet. Die Banknote ist ein bemerkenswertes Beispiel für das Geld, das in den letzten Jahrzehnten der deutschen Geschichte verwendet wurde. Mit einem Schätzpreis von 700 Euro bietet dieses Los eine erschwinglichere Möglichkeit, ein Stück der jüngeren deutschen Währungsgeschichte zu erwerben. Beide Lose spiegeln die Vielfalt und den historischen Wert des deutschen Papiergeldes wider und werden zweifellos das Interesse von Sammlern und Numismatik-Enthusiasten auf sich ziehen.
Neben den bekannten deutschen Banknoten überrascht die Auktion auch mit seltenen Stücken wie den Saarmark-Noten aus dem Jahr 1947, die nur für kurze Zeit im Umlauf waren, oder Besatzungsausgaben aus dem Zweiten Weltkrieg. Fester Bestandteil einer jeden Banknoten-Auktion ist zudem die Stadt Bielefeld – das Notgeld aus der Stadt in Ostwestfalen ist bundesweit bekannt, weil es aus Stoff gefertigt wurde. Was die Banknote, die als Los 4397 angeboten wird, so besonders macht, ist die Tatsache, dass sie einen Druck aufweist, der auf beiden Seiten schwarz anstatt violett ist. Dieses ungewöhnliche Merkmal lässt vermuten, dass es sich möglicherweise um einen Probedruck handelt. Probedrucke werden oft verwendet, um die Qualität und das Design von Banknoten zu überprüfen, bevor sie in größerem Maßstab produziert werden. Die Banknote wird in einem ausgezeichneten Erhaltungszustand (Erhaltung: I) präsentiert, was bedeutet, dass sie praktisch keine Gebrauchsspuren aufweist. Dies macht sie zu einem äußerst begehrten Sammlerstück für Liebhaber von deutschem Notgeld.
Der Abschluss der Auktion umfasst eine Vielzahl historischer Wertdokumente und verschiedene Sammlerstücke, darunter Thüringer Aktien aus dem 19. Jahrhundert sowie Germersheimer Nachsteuerscheine. Vorbesichtigungen dieser Sammlungen und Lose sind im Störtebeker-Haus nach Terminvereinbarung möglich. Gebote können schriftlich per Post, E-Mail oder Fax sowie telefonisch abgegeben werden. Die Auktion 105 wird online auf führenden Plattformen durchgeführt und startet am 28. März um 09:30 Uhr. Für Fragen zur Vorbesichtigung, Katalogbestellung und Gebotsabgabe steht das Team von Emporium Hamburg gerne zur Verfügung. Kontaktieren Sie sie per E-Mail unter [email protected] oder telefonisch unter 040/257 99-137.
Sammeln Sie Banknoten? Gibt es besondere Stücke, nach denen Sie schon länger suchen? Berichten Sie uns gerne in den Kommentaren davon.
