Warum sollte ich 35 oder 40 Euro bezahlen, wenn der Silberpreis auf dem Weltmarkt gerade bei 20 Euro liegt und die günstigsten Angebote für Münzen bereits ab 26 Euro erhältlich sind? Diese Frage ist durchaus berechtigt und wird im Edelmetallhandel wohl täglich beantwortet. Denn beim Edelmetall-Investment geht es darum, Silber möglichst günstig zu kaufen – und auf den ersten Blick ist eine Silber-Unze zum doppelten Spot-Preis kein gutes Angebot. Je näher der Kaufpreis am aktuellen Weltmarktpreis liegt, desto schneller kann das Investment durch eine Wertsteigerung in die Gewinnzone gelangen. Doch ein Blick in die Onlineshops und Filialen der deutschen Edelmetallhändler macht deutlich, dass Geiz nicht unbedingt die beste Strategie bei der Auswahl von passenden Edelmetall-Produkten ist.
Wer ein paar Euro mehr ausgibt und sich anstelle der Massenware von unlimitiert geprägten Silber-Anlagemünzen eine seltene Premium-Prägung sichert, eröffnet sich dadurch gleich mehrere Chancen. Dies wird deutlich, wenn man die Wertentwicklung einiger beispielhaft ausgewählter Motive in den letzten Jahren betrachtet: Wer im Jahr 2004 einen Kookaburra aus Australien für etwa zehn Euro gekauft hat, erhält für diese Münze im Jahr 2024 rund 150 Euro. Ein Panda aus dem Jahr 2000 ist sogar mindestens 200 Euro wert. Und eine exotische Münze wie der "Tschechische Löwe“ aus dem Jahr 2017, der damals für rund 25 Euro verkauft wurde, kostet heute sage und schreibe 250 Euro.
Wohlgemerkt handelt es sich bei allen drei Beispielen um Anlagemünzen, die ein Gewicht von einer Unze aufweisen. Doch alle drei Münzen haben eine sensationelle Wertentwicklung hingelegt, die man mit einem Maple Leaf oder einem American Eagle des Jahres 2004 in Silber nicht erreicht hätte. Diese drei Beispiele verdeutlichen also, warum der Kauf von so genannten Premium-Anlagemünzen nicht nur für eingefleischte Münzenliebhaber interessant ist. Es handelt sich dabei um eine clevere Investmententscheidung, mit der man seine Rendite entscheidend optimieren kann.
Die Wertzuwächse von Kookaburra, Lunar oder Panda lassen sich leicht erklären: Diese Münzen sind nicht nur streng limitiert, sondern werden auch jedes Jahr mit eine neuen Motiv geprägt. Sie sprechen also insbesondere die Tiermotiv-Sammler an – und davon gibt es weltweit sehr viele leidenschaftliche Sammler. Es ist deshalb durchaus sinnvoll, diese Münzen einige Jahre zurückzulegen und den Sammlerwert „reifen“ zu lassen – wie bei einem guten Wein oder Whiskey.
Natürlich spielt auch der Edelmetallgehalt bei Premium-Anlagemünzen eine Rolle. Das Silber fungiert aber eher als eine Art Wertversicherung und kann für eine stabile Rendite sorgen, wenn die Münze auf dem Sammlermarkt nicht den gewünschten Erfolg erzielt. Somit gibt es bei Premium-Anlagemünzen gleich zwei Rendite-Chancen – oder anders gesagt: Sie verbinden das Beste aus der Welt der Numismatik und des Edelmetall-Investments.
Besonders wichtig für die Renditeaussichten von Premium-Anlagemünzen ist der so genannte Liebhaberpreis. Wenn dieser Begriff in einem Auktionskatalog auftaucht und kein konkreter Marktwert genannt wird, ist dies für die Wertentwicklung ein gutes Zeichen. Denn dann ist nach oben keine Grenze gesetzt - und gerade wenn anspruchsvolle Spezial-Sammler ein fehlendes Stück in ihre Kollektion aufnehmen wollen, können sich hitzige Bietergefechte entwickeln, mit denen niemand gerechnet hat. Aus diesem Grund sind gerade Premium-Anlagemünzen auch bei renditeorientierten Investoren sehr gefragt.
In den vergangenen Jahren wurde nicht nur die Auswahl an klassischen Anlagemünzen, sondern auch an Premium-Anlagemünzen deutlich ausgebaut. Lange Zeit konzentrierten sich Premium-Bullion-Sammler auf Australien und China – während die Perth Mint seit 1990 den Kookaburra und seit 2007 den Koala herausbrachte, hatte die China Gold Coin Incorporation im Jahr 1989 die Grundlage für einen legendären Erfolg in der Welt der Münzen gelegt. Doch seitdem hat sich viel getan und viele kleinere Staaten möchten ihre Spuren auf der Bullion-Landkarte hinterlassen. Und auch die großen Player haben die Nachfrage nach Premium-Anlagemünzen erkannt und so hat beispielsweise die Perth Mint in Zusammenarbeit mit einzelnen Edelmetallhändlern zusätzliche Bullion-Motive wie den Emu oder den Schwan herausgebracht – und ein Ende des Booms ist nicht absehbar.
Ein wichtiges Thema auf der World’s Fair of Money, auch ANA genannt (Abkürzung für ‚American Numismatic Associaton‘) ist das internationale Angebot an Anlageprodukten. Doch auch die anderen Bereiche der Münzenwelt sind dort vertreten und auch wir von Emporium Hamburg haben einen Stand – spannende Rückblicke auf dieses relevante Event im Münzenjahr erwarten Sie in den nächsten Tagen, bleiben Sie gespannt!
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