Ein frisch gebackenes Brot, ein solides Haus, eine sorgfältige Fassadengestaltung - auch wenn wir im Zeitalter der Digitalisierung und der Hochtechnologie leben, wäre unser Alltag nicht denkbar ohne Berufe, die es seit tausenden Jahren gibt. Das Handwerk ist einer der wichtigsten und vielseitigsten Wirtschaftsbereiche der Bundesrepublik Deutschland - und er hat zusätzliche Aufmerksamkeit verdient, nachdem sich in den vergangenen Jahren immer mehr junge Menschen direkt für ein Studium entschieden haben und die Karriereaussichten und Verdienstmöglichkeiten im Handwerk völlig zu Unrecht als wenig attraktiv empfunden werden.
Die Bundesregierung hat nun eine Maßnahme bekanntgegeben, um den Ruf des Handwerks aufzupolieren - und dieser Begriff ist durchaus doppeldeutig gemeint, denn das gewählte Werbemedium wird mit einer glänzend polierten Oberfläche produziert: Im Jahr 2023 wird die erste Ausgabe einer fünfteiligen Serie von Goldmünzen mit einem Nennwert von 50 Euro zu Ehren des deutschen Handwerks veröffentlicht. Den Auftakt bildet die 50-Euro-Münze zum Thema „Ernährung“, die aus Gold geprägt wird und im August 2023 erscheinen wird.
Der Entwurf der Münze stammt aus der Feder der Künstlerin Elena Gerber aus Berlin. Sie hat typische Handwerkszeuge aus den Lebensmittelgewerken in einer dichten Komposition in der Mitte der Münze versammelt. Die Produkte, die mit diesen Werkzeugen erschaffen wurden, befinden sich auf einem umlaufenden Ring - darunter Fleisch- und Backwaren. Eingefasst wird der Ring durch den Handwerksdaumen und den Schriftzug „Ernährung“. Mit der Gesamtkomposition möchte die Graveurin Elena Gerber die Vielfalt der handwerklichen Lebensmittelberufe verdeutlichen – und das, was Handwerk in Deutschland verbindet.
Die Serie der 50-Euro-Sammlermünzen zum deutschen Handwerk bildet die Nachfolge einer Prägereihe, die zwischen 2018 und 2022 verkauft wurde: Die erste Goldmünzen-Serie mit einem Gewicht von 1/4 Unze rückte ausgewählte Konzertinstrumente in den Mittelpunkt, darunter den Kontrabass (2018), den Hammerflügel (2019), das Orchesterhorn (2020), die Pauke (2021) und die Konzertgitarre (2022). Die erste Ausgabe der Folge-Serie zum Thema „Ernährung“ als Teil des deutschen Handwerks wird wie die bisherigen deutschen 50-Euro-Goldmünzen aus Feingold (999,9 Tausendteile) bestehen und ein Gewicht von 7,78 Gramm sowie einen Durchmesser von 22 Millimetern betragen.
Nach Zahlen des Zentralverbandes des Deutschen Handwerks gibt es rund eine Million Handwerksbetriebe in Deutschland, die rund 5,5 Millionen Menschen eine Beschäftigung und rund 360.000 Lehrlingen eine berufliche Perspektive bieten. Vor allem die kleinen und mittleren Betrieben bilden nach Darstellung des ZDH das Kernstück der deutschen Wirtschaft: „Damit sind 12 Prozent aller Erwerbstätigen und 29 Prozent aller Auszubildenden in Deutschland im Handwerk tätig“, erklärt der Zentralverband. Das Handwerk ist also nicht nur ein wichtiger Arbeitgeber, sondern auch ein Motor für die deutsche Wirtschaft mit einem Umsatz von rund 668 Milliarden Euro im Jahr 2021.
In den kommenden Jahren soll der Facettenreichtum des Handwerks auch durch Gedenkmünzen verstärkt in den Mittelpunkt gerückt werden: Nach der Veröffentlichung der ersten Ausgabe zum Thema „Ernährung“ im Jahr 2023 werden im Jahr 2024 die Mobilität (also insbesondere die KFZ-Branche), 2025 die Gesundheit, 2026 die Gestaltung und 2027 der Bereich „Bauen“ als wichtige Bestandteile des Handwerks auf Goldmünzen gewürdigt.
Die 50-Euro-Goldmünzen haben sich seit der Erstausgabe dieses Nominals im Jahr 2017 - damals erschien eine einmalige Gedenkprägung zu Ehren der „Lutherrose“ - zu Bestsellern sowohl für Sammler als auch für Anleger entwickelt. Mit der Gewichtseinheit wurde eine Lücke im Sortiment der „Münze Deutschland“, also der Dachmarke der fünf deutschen Prägestätten, geschlossen: Bereits seit 2002 gab es Goldmünzen mit einem Gewicht von einer 1/2 Unze und seit 2010 wurden Mini-Goldmünzen mit einem Gewicht von einer 1/8 Unze gefertigt.
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