Das Fürstentum Monaco hat mit fast 40.000 Einwohnern eine Bevölkerung, die vergleichbar mit einer norddeutschen Kleinstadt ist. Die Fläche des Landes am Mittelmeer ist halb so groß wie der Englische Garten in München oder die Insel Helgoland in der Nordsee. Die Armee des Landes ist kleiner als das monegassische Nationalorchester. Und die Fürstenfamilie Grimaldi herrscht seit über 500 Jahren ununterbrochen – gibt es keine Nachfahren, wird Monaco offiziell Teil Frankreichs.
Es fällt nicht schwer, kuriose Fakten und Superlative rund um das Fürstentum Monaco zu finden – und am 25. April kommt ein weiteres Alleinstellungsmerkmal dazu: An diesem Tag wird „Mini-Monaco“ im Miniatur-Wunderland in der Hamburger Speicherstadt eröffnet – und Fürst Albert sowie Fürstin Charlène geben sich höchstpersönlich die Ehre. Es ist das erste Mal seit sechs Jahren, dass das Fürstenpaar nach Norddeutschland reist – und die Eröffnung des neuen Bereichs der beliebten Touristenattraktion, die ihrerseits gleich mehrere Weltrekorde und Superlative vereint, ist auch für die Grimaldis ein besonderes Ereignis.
Wenn die Staatsoberhäupter von Monaco an die Elbe kommen, werden auch einige Numismatiker feiern – denn Monaco ist der Traum vieler Euro-Sammler und das Fürstentum steht auch in der Welt der Euro-Münzen mit mehreren Rekorden in Verbindung: Mit der 2-Euro-Münze zum 25. Todestag von Grace Kelly hat Monaco im Jahr 2007 die Gedenkmünze geprägt, die wie keine andere für das Sammelgebiet der 2-Euro-Münzen steht. Millionen Sammler möchten eine echte „Grace“ besitzen, doch nur 20.001 Münzen wurden damals geprägt. Und die Gedenkmünze hat eine kometenhafte Wertentwicklung hingelegt: Derzeit wird sie für bis zu 5.000 Euro gehandelt – der Erstausgabepreis lag bei 115 Euro.
Mit diesem sensationellen Preis ist die Grace-Kelly-Münze allerdings nicht die teuerste 2-Euro-Gedenkmünze der Welt – diesen Weltrekord erreichte, wie könnte es anders sein, eine andere Monaco-Münze: 2015 prägte das Fürstentum erstmals seine 2-Euro-Gedenkmünzen ausschließlich in „Polierte Platte“-Qualität – wer eine 2-Euro-Sammlung komplettieren will, muss also auch die 2-Euro-Münze „Festung auf dem Felsen“ besitzen. Kostenpunkt: Bis zu 5.500 Euro.
Es gibt jedoch auch für kleines Geld eine echte Monaco-Rarität – beispielsweise die 2-Euro-Kursmünze mit dem Bildnis von Albert II. aus dem Jahr 2017. Monaco gibt jedes Jahr eine geringe Menge an 2-Euro-Münzen für den Umlauf heraus, im Wechselgeld landen diese Raritäten jedoch nur im Ausnahmefall. Deshalb sind die 2-Euro-Umlaufmünzen mit Fürst Albert (und bis 2003 mit seinem Vater, Fürst Rainier III.), bis heute äußerst begehrt.
Der Besuch des Fürstenpaares in Hamburg ist ein willkommener Anlass, in die stolze und prächtige Münzgeschichte des Fürstentums einzutauchen – und die ist erstaunlich umfangreich. Besonders faszinierend ist die 10 Franc Münze aus dem Jahr 1982, die zum Tod von Grace Kelly herauskam und sie als „Die Rose von Monaco“ unsterblich machte. Das nach links gerichtete Bildnis der jungen Fürstin aus der Feder des Graveurs R. Baron wurde auf die 2-Euro-Münze des Jahres 2007 übernommen, es ist also eine numismatische Ikone aus der Vor-Euro-Zeit.
Zum kleinen Preis ist auch eine Silbermünze aus dem Fürstentum Monaco zu bekommen, die mit einem Nennwert von 100 Francs im Jahr 1999 zum 50. Regierungsjubiläum von Fürst Rainier erschienen war. Rainier III. war einer der dienstältesten Monarchen der Welt und ist wegen seiner tiefgreifenden Beiträge zur Entwicklung und Modernisierung Monacos bis heute beliebt. Rainier III. ist bekannt für seine Rolle bei der Umwandlung Monacos in einen florierenden Wirtschaftsstandort. Er förderte den Tourismus und machte aus Monaco einen weltbekannten Ort für Luxus und Glamour. Der Fürst arbeitete daran, Monaco als Steuerparadies zu positionieren, was viele wohlhabende Individuen und Unternehmen anzog.
Unter seiner Führung wurde zudem die Infrastruktur Monacos erheblich erweitert, darunter der Ausbau des Hafens und die Entwicklung von Wohnraum, um der wachsenden Bevölkerung gerecht zu werden. Diese Entwicklungen halfen dabei, die Lebensqualität für die Einwohner zu verbessern und den Reichtum des Landes zu mehren. Rainier III. trug auch zur kulturellen Entwicklung Monacos bei. Er gründete das Festival de Télévision de Monte-Carlo und das Orchestre Philharmonique de Monte-Carlo, wodurch Monaco in kultureller Hinsicht international an Bedeutung gewann.
Das zentrale Ereignis, das die ganze Welt bewegte, war jedoch die Heirat des Fürsten mit der amerikanischen Schauspielerin Grace Kelly im Jahr 1956 – dadurch erlangte Monaco weltweite Aufmerksamkeit und trug dazu bei, das Image Monacos als glamourösen und eleganten Ort zu festigen. Deshalb wird die Vorstellung der Miniatur des Fürstentums im Miniatur Wunderland auch eine Ehrerbietung an den verstorbenen Fürsten, dessen Erbe von seinem Sohn Albert II. und dessen Gemahlin Charlène fortgeführt wird. Beide sind bis heute im Land äußerst beliebt und auch die Boulevardpresse interessiert sich für das Paar – so auch Numismatiker, die gleich zweimal die Gelegenheit haben, den Fürst und die Fürstin auf einer Münze zu besitzen: Im Jahr 2011 wurde eine 2-Euro-Münze zur Hochzeit von Fürst Albert II. und Charlene Wittstock ausgegeben und 2021 wurde der 10. Hochzeitstag ebenfalls auf einer 2-Euro-Münze gefeiert.
Haben Sie Monaco-Münzen in Ihrer Sammlung oder konnten Sie vielleicht sogar schon einmal eine Monaco-Rarität im Portemonnaie finden? Berichten Sie uns gerne in den Kommentaren davon.
