Arten von Fehlprägungen:
Stempeldrehung
Die gängigste Form der Fehlprägung sind sogenannte „Stempeldrehungen“. Das Münzbild steht beim Drehen der Münze um die Längsachse nicht gerade, sondern ist um 10 bis 350 Grad gedreht. Eine spezielle Art der Fehlprägung „Stempeldrehung“ ist die „französische Fehlprägung“, bei der das Münzbild exakt um 180 Grad gedreht ist. Während dies in Frankreich üblich ist, gelten Münzen mit dieser Prägung in Deutschland und vielen anderen Ländern nicht als regulärer Umlauf. Es handelt sich um eine fehlerhafte Prägung der Münze. Häufige Stempeldrehungen traten beispielsweise bei den 1-Pfennig-Münzen von 1972 „G“, den 2-Pfennig-Münzen von 1986 „D“ oder den 5-Pfennig-Münzen von 1995 „F“ auf.
Verwendung veralteter Stempel
Für die Neugestaltung des Münzbildes werden neue Prägestempel benötigt. Gelegentlich kommt es jedoch vor, dass versehentlich alte Prägestempel verwendet werden. Dadurch kann es passieren, dass eine aktualisierte Münze auf der Vorder- oder Rückseite ein veraltetes Münzbild zeigt. Zum Beispiel könnte auf der Wertseite das neue Motiv zu sehen sein, während auf der Bildseite das alte Motiv abgebildet ist.
Dezentrierung
Wenn der Prägestempel den Rohling nicht zentriert trifft und das Münzbild nur teilweise versetzt erscheint, spricht man von „Dezentrierung“. Je größer die Verschiebung des Münzbildes ist, desto wertvoller wird diese Fehlprägung eingeschätzt.
Prägung auf falscher Ronde
Diese Fehlprägung der Münze tritt auf, wenn eine Ronde, die eigentlich für ein anderes Nominal vorgesehen ist, versehentlich in die Prägeform gelangt.
Doppelprägung
Der Prägestempel trifft den Rohling zweimal mit einer leichten Verschiebung, was eine „Doppelprägung“ hinterlässt. Diese ist oft nur für erfahrene Sammler erkennbar. Die doppelten Konturen des Münzbildes verleihen dieser fehlerhaften Prägung ihren Sammlerwert.
Zainende
Während des Ausstanzens der Rohlinge kann es vorkommen, dass sich das sogenannte Zainblech verschiebt, also das Blech, aus dem die Rohlinge gestanzt werden. Wenn das Stanzwerkzeug über einen bereits ausgestanzten Bereich des Blechs fährt, können sich im Rohling sichelförmige Aussparungen bilden. Dies führt dazu, dass der Rohling nicht mehr vollständig rund ist.