Russland, Rubel 1755, Zarin Elisabeth Petrovna

„Diesmal ist es soweit, jetzt übernehme ich Russlands Thron!“, sagt Elisabeth Petrovna 1741 zu sich selbst. Die Tochter Peters des Großen hat lange gezögert und immer anderen den Vortritt gelassen. Zunächst ihrem Halbbruder, dann ihrer Schwester und schließlich auch noch ihrem entfernten Verwandten Iwan I. Jetzt aber reicht es Elisabeth. Geschickt nutzt sie den Unmut des Volkes über den neuen Zaren Iwan und beginnt Verbündete um sich zu sammeln. Trotz der Angebote von ausländischen Mächten, sie bei einem Staatsstreich zu unterstützen, macht Elisabeth es allein. Ihr Umsturz verläuft komplett unblutig, auch weil ihr kaum Widerstand entgegenschlägt. Die Zarenkrone setzt sie sich bei der Krönung einfach selbst auf, etwas, was kein russischer Herrscher zuvor gewagt hatte.

Im Folgenden versucht sie ihre Macht zu festigen. Ihre Unterstützer bekommen immer mehr Privilegien zugesprochen, viele ausländische Kräfte werden aus Russland verbannt. Die Todesstrafe wendet Elisabeth während ihrer gesamten Regierungszeit nicht an, stattdessen werden die Schuldigen verbannt. Da die Zarin besonders religiös ist, versucht sie alle Angehörigen anderer Glaubensrichtungen zu missionieren. Dadurch kommt es zu vielen Protesten, welche auch nicht selten in rituellen Selbstverbrennungen enden. Auch im kulturellen Bereich ist die Zarin nicht untätig. Zu ihren bemerkenswertesten Errungenschaften zählt der Bau des Winterpalastes in St. Petersburg.

Außenpolitisch ist ihre Regierung vor allem mit Auseinandersetzungen mit Preußen geprägt. Elisabeth will nach Westen expandieren, und zwar nach Lettland, Semgallen und Herzogtum Kurland. Diese stehen allerdings unter der Oberhoheit von Polen-Litauen. Die verlorenen Gebiete möchte die Zarin durch Ostpreußen entschädigen. Als Preußen schließlich im Siebenjährigen Krieg gegen Österreich kämpft, sieht sie ihre Chance gekommen. Das Ende des Krieges erlebt Elisabeth allerdings nicht mehr. Ihr Nachfolger ist ihr Neffe Peter III., welcher als Bewunderer des preußischen Königs sofort die Kampfhandlungen einstellt. Eines der größten Vermächtnisse Elisabeths bleibt ihre Schwiegertochter Katherina die Große.

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