Italien, Venedig, Soldino con leone in soldo 1368-1382, Doge Andrea Contarini

„Aber ich will das Amt doch gar nicht!“, denkt sich Andrea Contarini im Januar 1368. Soeben hat er die Nachricht bekommen, dass er zum Dogen von Venedig gewählt worden ist. Er ist schon älter und hat eigentlich keine Ambitionen das höchste Amt Venedigs zu übernehmen. Er versucht zunächst sogar sich seinen Pflichten zu entziehen und riskiert damit Verbannung und Vermögensverlust. Schließlich beugt er sich der Entscheidung und wird wenig später nach Venedig geleitet.

Andrea Contarini übernimmt das Amt des Dogen und unruhigen Zeiten. Triest und Padua rebellieren, und auch gegen Österreich und Ungarn führt die Stadt Krieg. Der Chioggia-Krieg gegen Genua schwächt Venedig zusätzlich. Zu den diplomatischen und militärischen Problemen kommen auch wirtschaftliche. In den ersten Jahren als Doge hat Contarini Probleme die Versorgung der Bevölkerung mit Lebensmitteln sicherzustellen. Kaum hat sich die Lage entspannt, kommt es ausgelöst durch starke Regenfälle zu einer mediterranen Hungerkrise. Dies führt auch zu Finanzierungsproblemen. Hintergrund ist das System der Finanzierung durch Kredite. Bisher wurde die staatliche Finanzierung durch Kreditgeber getragen, jetzt schwindet das Vertrauen. Die Folge: Venedig rutscht in eine Finanzkrise und das System bricht in sich zusammen. Die Lösung: Der Piccolo, die kleine Silbermünze, wird abgewertet.

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