Viele Sammler hegen und pflegen ihre Kollektion seit vielen Jahren oder Jahrzehnten und legen allergrößte Sorgfalt an den Tag, um ihre Raritäten gegen Umwelteinflüsse zu schützen. Dies ist auch unverzichtbar, denn ohne entsprechendes Zubehör kann eine Münze im Laufe der Zeit anlaufen oder beim Herumhantieren beschädigt werden. Eine Münze in Spitzenerhaltung kann durch einen Randfehler oder einen Kratzer im schlimmsten Fall wertlos gemacht werden.
Glücklicherweise können Münzensammler bei ihrem Hobby auf eine breite Palette an Zubehörteilen zurückgreifen. Die wichtigste Produktgattung innerhalb des numismatischen Sammlerzubehörs ist sicherlich die sichere Aufbewahrung von Münzen. Besonders beliebt sind Münzkapseln aus Plastik oder Münzrähmchen aus Pappe sowie dazu passende Aufbewahrungsboxen. Sie sorgen dafür, dass die numismatischen Schätze gegen Umwelteinflüsse und insbesondere gegen Stöße und andere Beschädigungen geschützt werden. Nicht nur bei der Teilnahme an einer Münzenmesse oder der Fahrt zum Münzstammtisch, sondern auch bei der alltäglichen Lagerung im Tresor ist es ratsam, Raritäten mit einem Schutz zu versehen. Dabei ist darauf zu achten, dass nur modernes Zubehör zum Einsatz kommt. In der Vergangenheit wurden in Münzkapseln und Münzalben so genannte „Weichmacher“ verarbeitet, die in Verbindung mit dem Münzmetall eine unansehnlich grüne Oberfläche bilden.
Neben sicheren und ästhetisch ansprechenden Lagerungsmöglichkeiten wie einem Münzenalbum oder Kapseln stehen auch Lupen bei Sammlern hoch im Kurs. Von der kleinen Taschenlupe bis zum professionellen Mikroskop ist alles zu haben und inzwischen gibt es sogar numismatisches Zubehör, das speziell für Smartphones entwickelt wurde. Für die Bewertung der Erhaltung einer Münze hat sich eine zehnfache Vergrößerung als Standard etabliert. Zu groß sollte der Vergrößerungsfaktor nicht gewählt werden, weil ansonsten feinste Unebenheiten auf der Oberfläche der Münze, die beim Prägevorgang völlig normal sind, als Schäden fehlinterpretiert werden könnten. So kommt auch beim „Grading“, also dem professionellen Einstufen von Münzen durch kommerzielle Drittanbieter in den USA, eine zehnfache Vergrößerung zum Einsatz. Damit können Details wie der Randstab einer Münze oder die Randinschrift fachkundig begutachtet werden.
Kein Konsens besteht in der Sammlergemeinde zum optimalen Vorgehen beim Berühren von Münzen. Während viele Sammler auf weiße Samthandschuhe vertrauen, lassen es sich Münzensammler vor allem in Deutschland nicht nehmen, ihre Schätze mit der bloßen Hand zu berühren. Dies kann den Erhaltungsgrad der Münze jedoch negativ beeinflussen, weil feinste Fette auf der Hautoberfläche das Münzmetall angreifen können. Um diesen Effekt zu vermeiden, setzen viele Sammler eine spezielle Pinzette ein. Sie ist an den Enden mit einem weichen Plastiküberzug versehen, um die Münze von Druckspuren frei zu halten.
Hoch im Kurs steht bei Sammlern auch das passende Zubehör für die Reinigung von Münzen. Grundsätzlich gilt hier: Weniger ist mehr. Eine Münze, die eine historisch gewachsene Patina aufweist, erzielt auf dem Markt ein Vielfaches einer vergleichbaren Münze ohne Farbenspiel auf der Oberfläche. Reinigungsbäder sollten vor allem dann zum Einsatz kommen, wenn eine Münze größere Verunreinigungen aufweist. Es gibt spezielle Tauchbilder für jedes gängige Münzmetall. Ganz wichtig: Niemals Münzen aus verschiedenen Metallen in einem Bad gemeinsam reinigen. Hier kann es sonst zu ungewollten chemischen Reaktionen kommen, durch die die Münzoberfläche unwiederbringlich in Mitleidenschaft gezogen wird.
Es ist schon merkwürdig, dass der Link "weiße Samthandschuhe" auf billige Baumwollhandschuhe verweist. Baumwollhandschuhe fusseln wie das Böse und sind ein Graus. Da nützt der günstige Preis nichts. Echte glatte Samthandschuhe fusseln nicht !
Sind auch wirkliche Samthandschuhe vorrätig ?
Mit freundlichen Grüßen
Peter Eckardt
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