Eine Ratte, die ein tierisches Wettrennen nur deshalb gewinnt, weil sie sich auf dem Rücken eines Büffels ins Ziel tragen lässt? Diese Geschichte klingt abenteuerlich – doch vielleicht genau deshalb fasziniert sie bis heute. Das große Rennen der Tiere steht deshalb auch im Mittelpunkt der Münzenwelt – und die Ratte hat sich in zahlreichen Münzenserien die „Pole Position“ gesichert. Denn das kluge Tier wusste, dass es selbst nicht die beste Schwimmerin war. Die Ratte bat deshalb den gutmütigen Büffel, sie auf seinem Rücken über den Fluss zu tragen. Kurz vor dem Ziel sprang die Ratte jedoch vom Rücken des Büffels und rannte als Erste über die Ziellinie. Deshalb beginnt der Tierkreis mit der Ratte, gefolgt vom Büffel – und alle Lunar-Münzenserien zeigen zuerst eine Ratte.
Viele Länder würdigen den chinesischen Mondkalender mit eigenen Münzenserien – allen voran Australien. Das Land hat bereits zum dritten Mal eine Lunar-Serie ins Leben gerufen, weil die Vorgänger-Serien stets restlos ausverkauft waren. Doch was steckt eigentlich hinter dem Lunar-Hype?
Der chinesische Mondkalender gehört zu den ältesten Kalendersystemen der Welt und wird seit mehreren Jahrtausenden verwendet. Obwohl er heute in China offiziell vom gregorianischen Kalender abgelöst wurde, spielt er weiterhin eine wichtige Rolle in der Kultur und Tradition des Landes, insbesondere bei der Festlegung von Feiertagen wie dem Chinesischen Neujahrsfest. Er berücksichtigt sowohl die Mondphasen als auch die Position der Sonne.
Die Jahre im chinesischen Kalender folgen einem 60-Jahre-Zyklus, der aus einer Kombination der 12 Tierkreiszeichen (Ratte, Büffel, Tiger, Hase, Drache, Schlange, Pferd, Ziege, Affe, Hahn, Hund und Schwein) und den 10 Himmelsstämmen besteht. Jedes Jahr wird durch ein Tier und ein Element (Holz, Feuer, Erde, Metall, Wasser) charakterisiert. In der Numismatik tauchen die Elemente hingegen nicht auf, der Fokus der Münzenserien liegt auf den Tieren.
Auch in der modernen Zeit hat der chinesische Mondkalender eine zentrale kulturelle Bedeutung. Viele traditionelle Feste und Zeremonien richten sich nach ihm. Das bekannteste Beispiel ist das Chinesische Neujahrsfest, das im Westen oft als „Chinesisches Mondneujahr“ bezeichnet wird. Auch das Drachenbootfest und das Mittherbstfest werden nach dem Mondkalender gefeiert. Zudem wird der Kalender in der traditionellen chinesischen Medizin und der Astrologie genutzt, um günstige Tage für verschiedene Aktivitäten zu bestimmen.
Der chinesische Mondkalender ist allerdings nicht nur ein astronomisches Meisterwerk, sondern auch tief in Mythen und Legenden verwurzelt. Eine der bekanntesten Geschichten, die eng mit dem Kalender und seinen Tierkreiszeichen verbunden ist, ist die Legende vom Rennen der Tiere, das die Reihenfolge der 12 Tierkreiszeichen festlegte.
Einst, so erzählt die Legende, lud der Jade-Kaiser – der oberste Herrscher im Himmel – die Tiere zu einem Wettkampf ein, um die Reihenfolge ihrer Platzierung im Tierkreis zu bestimmen. Die Tiere sollten einen Fluss überqueren, und die ersten zwölf, die das Ziel erreichten, würden jeweils ein Jahr im 12-Jahre-Zyklus repräsentieren.
Jeder Tierkreis beginnt mit der Ratte, gefolgt vom Büffel. Der Tiger, stark und mutig, kämpfte gegen die starken Strömungen des Flusses und kam als Dritter ins Ziel. Der flinke Hase nutzte unterdessen seine Intelligenz und sprang von Stein zu Stein, um den Fluss zu überqueren. Obwohl er fast abgetrieben wurde, schaffte er es mit einem rettenden Baumstamm als Vierter ins Ziel. Der mächtige Drache flog mühelos über den Fluss. Doch anstatt als Erster anzukommen, hielt er unterwegs an, um anderen Tieren zu helfen – ein Zeichen seines edlen Charakters. Daher belegte er den fünften Platz. Die listige Schlange erschreckte das Pferd, indem sie sich unbemerkt um dessen Bein wickelte. Kurz vor der Ziellinie glitt sie nach vorne und sicherte sich den sechsten Platz.
Auf den hinteren Plätzen landeten die verbliebenen sechs Tiere: Nach dem Schock durch die Schlange kam das Pferd als Siebter ins Ziel. Die Ziege, der Affe und der Hahn arbeiteten zusammen, um den Fluss zu überqueren. Mit einem Floß, das der Hahn fand, paddelten sie gemeinsam ans Ufer. Die Ziege kam als Achte, der Affe als Neunter und der Hahn als Zehnter an. Zwei Teilnehmer des Rennens nahmen es dagegen entspannt: Obwohl der Hund ein hervorragender Schwimmer war, genoss er das Bad im Fluss so sehr, dass er sich verspätete und erst als Elfter ankam. Das Schwein war das letzte Tier, das die Ziellinie überquerte. Es hatte während des Rennens eine Pause eingelegt, um zu essen und ein Nickerchen zu machen, bevor es gemütlich das Ziel erreichte.
Diese Legende erklärt nicht nur die Reihenfolge der Tierkreiszeichen im chinesischen Kalender, sondern gibt jedem Tier auch charakteristische Eigenschaften, die mit den Menschen, die in den entsprechenden Jahren geboren sind, assoziiert werden – und deshalb sind Lunar-Münzen auch perfekte Geschenke für Münzensammler und solche, die es werden sollen:
- Ratte (auch als „Maus“ bezeichnet): 1924, 1936, 1948, 1960, 1972, 1984, 1996, 2008, 2020
- Büffel (auch als „Ochse“ bezeichnet): 1925, 1937, 1949, 1961, 1973, 1985, 1997, 2009, 2021
- Tiger: 1926, 1938, 1950, 1962, 1974, 1986, 1998, 2010, 2022
- Hase: 1927, 1939, 1951, 1963, 1975, 1987, 1999, 2011, 2023
- Drache: 1928, 1940, 1952, 1964, 1976, 1988, 2000, 2012, 2024
- Schlange: 1929, 1941, 1953, 1965, 1977, 1989, 2001, 2013, 2025
- Pferd: 1930, 1942, 1954, 1966, 1978, 1990, 2002, 2014, 2026
- Ziege (auch als „Schaf“ bezeichnet): 1931, 1943, 1955, 1967, 1979, 1991, 2003, 2015, 2027
- Affe: 1932, 1944, 1956, 1968, 1980, 1992, 2004, 2016, 2028
- Hahn: 1933, 1945, 1957, 1969, 1981, 1993, 2005, 2017, 2029
- Hund: 1934, 1946, 1958, 1970, 1982, 1994, 2006, 2018, 2030
- Schwein: 1935, 1947, 1959, 1971, 1983, 1995, 2007, 2019, 2031
Was halten Sie von den Lunar-Münzen? Und glauben Sie, dass die Eigenschaften der Tierkreiszeichen tatsächlich mit den Persönlichkeiten der Menschen übereinstimmen?
