Proben und Abschläge
Bei jeder neuen Münze werden zuerst Probemünzen oder Abschläge geprägt. Einseitig oder beidseitig geschlagen, wird ein anderes Metall gewählt, als für die Währung vorgesehen ist. Meist in Kupfer, Silber, Gold oder Platin, seltener in unedlem Metall.
Probemünzen haben zwei Funktionen: Erstens zur Kontrolle des Stempelschnitts, eines Entwurfs oder der Prägemaschine und als Vorlage für eine Prägegenehmigung. Zweitens als Donative (Dankbarkeitsbeugung) und Geschenke. In Gold für herausragende Persönlichkeiten und in Silber für niedere Stände.
Als späteren Abschlag werden Nachprägungen von seltenen Münzen mit dem Originalstempel bezeichnet. Beispielsweise der Schmetterlingstaler, Schmalkaldischer Bund oder dem Schautaler Herzog Moritz.
Der Münzrohling wird auch Ronde oder Schrötling genannt. Er wird aus einem Zain hergestellt, einem barren- oder stangenförmigen Metallrohling.
Als Landefürst oder Münzherr gehört der Erstabschlag ihm. Teils wurden die Abschläge auch als Spekulationsprägungen des Münzmeisters geschlagen.