Heutzutage begegnen uns im Wechselgeld ausschließlich Münzen aus unedlen Metallen: Die kleinen Cent-Münzen bestehen aus Stahl mit einer Kupfer-Ummantelung. Für die großen Cent-Nominale kommt „Nordisches Gold“ zum Einsatz, das aus Kupfer, Aluminium, Zink und Zinn besteht. Und die Bimetall-Münzen bestehen aus Nickel-Messing und Kupfernickel. Zahlungsmittel aus Gold und Silber wären heutzutage undenkbar – doch noch vor nicht allzu langer Zeit fanden unsere Vorfahren silberne und goldene Münzen in ihren Geldbörsen vor.
Bis zur Mitte des 20. Jahrhunderts war Silber als Münzmetall weit verbreitet und insbesondere im 19. Jahrhundert erlebte die Welt eine Blütezeit der Silberwährung. In dieser Ära stellten Länder auf der ganzen Welt ihre Münzen in Silber her – denn die Münzen waren nicht nur Zahlungsmittel, sondern auch Symbole ihrer nationalen Identität und wirtschaftlichen Stabilität. Einige der bemerkenswertesten Silbermünzen dieser Zeit sind im Juli 2024 im Münzkurier als Angebote des Monats verfügbar, darunter die 1 Krone aus Österreich-Ungarn mit dem Bildnis von Franz Joseph I., die 2 und 5 Reichsmark des Dritten Reichs, der 1 Dinar aus dem Königreich Serbien und die 2 Kronen von Gustav V. aus Schweden.
Im 19. und frühen 20. Jahrhundert hatten sich die meisten Staaten Europas auf einen Goldstandard (und damit fest verbunden auch einen Silberstandard) geeinigt und prägten sogar ihre Münzen nach gemeinsamem Vorbild. Und selbst die Länder, die formal nicht der so genannten „Lateinischen Münzunion“ angeschlossen waren, setzten auf Gold und Silber. Dadurch wurde beispielsweise die Münze zu 1 Krone aus Österreich-Ungarn mit Kaiser Franz Joseph I. zu einer der bekanntesten Silbermünzen aus dem 19. Jahrhundert. Hergestellt in der Zeit der österreichisch-ungarischen Doppelmonarchie, zeigt sie das Porträt von Kaiser Franz Joseph I., der von 1848 bis 1916 regierte. Mit einem hohen Silbergehalt war sie nicht nur ein beliebtes Zahlungsmittel, sondern auch ein begehrtes Sammlerstück – und wegen ihrer hohen Auflage ist sie heutzutage für Sammler besonders günstig zu bekommen.
Auch die 2 und 5 Reichsmark des Dritten Reichs gehören zum Sammelgebiet der historischen Silbermünzen. Während die Münzen des Dritten Reichs hauptsächlich in den 1930er und 1940er Jahren geprägt wurden, setzten sie die Tradition der deutschen Silbermünzen aus dem 19. Jahrhundert fort, als die Mitglieder des Deutschen Kaiserreiches ihre Staatsoberhäupter auf Münzen zu 2 Mark, 3 Mark und 5 Mark prägten. Die 5 Reichsmark aus dem Dritten Reich zeigen oft das Bild von Paul von Hindenburg, einen bedeutenden deutschen Militärführer und Politiker.
Neben diesen Klassikern gibt es auch immer wieder Münzen aus Ländern zu entdecken, die hierzulande numismatisch viel zu wenig Aufmerksamkeit erfahren: Im Königreich Serbien war der 1 Dinar eine der bedeutendsten Silbermünzen des 19. Jahrhunderts. Diese Münze wurde während der Herrschaft von König Milan I. geprägt und spiegelte die Bestrebungen Serbiens wider, sich als unabhängiger und souveräner Staat zu etablieren.
Auch Schwedens 2-Kronen-Münzen unter Gustav V. sind ein bemerkenswertes Beispiel für die Silbermünzen des 19. Jahrhunderts. Gustav V. regierte von 1907 bis 1950. Er setzte sich während seiner Herrschaft für die Neutralität Schwedens in den beiden Weltkriegen ein und spielte eine bedeutende Rolle in der schwedischen Innenpolitik. Gustav V. war zudem ein leidenschaftlicher Sportler und Unterstützer des Tennissports, was ihm den Spitznamen „Tenniskönig“ einbrachte.
Diese und viele andere Silbermünzen, die im Münzkurier zu finden und als Angebote des Monats besonders günstig zu bekommen sind, waren nicht nur Zahlungsmittel, sondern auch Ausdruck von nationalem Stolz und politischer Macht. In einer Zeit, in der Papiergeld eine geringe Akzeptanz und nur begrenztes Vertrauen genoss, boten diese Münzen eine stabile Grundlage für den Handel und die Wirtschaft.
Heutzutage sind diese historischen Silberschätze eine perfekte Mischung aus Anlagemünzen und Sammlerstücken. Denn die meisten Silbermünzen dieser Zeit wurden in hoher Prägemenge gefertigt, um den Bedarf des täglichen Zahlungsverkehrs zu decken. Deshalb sind sie heutzutage in marktüblicher Erhaltung für Sammler und Anleger gleichermaßen bezahlbar und für viele Investoren sogar gezielt als Wertanlage gefragt. Und ganz nebenbei laden sie ein, die Währungsgeschichte Europas des 19. Jahrhunderts zu erkunden.
Wie bewerten Sie die Bedeutung von Silbermünzen als Wertanlage im Vergleich zu modernen Anlagemünzen? Und haben Sie ein Lieblingsstück? Berichten Sie uns gerne in den Kommentaren davon.