Der Goldstandard beim Edelmetall-Investment ist exakt definiert: Genau 31,1034768 Gramm umfasst eine Feinunze Gold oder Silber. Egal ob eine Anlagemünze aus Südafrika, Kanada oder Österreich kommt, fast alle Bullion-Produzenten setzen auf eine Feinunze als Standardgewicht für ihre Anlagemünzen. In Tageszeitungen und auf Onlineplattformen wird stets der Weltmarktpreis für eine Unze Gold und Silber angegeben. Zum Ende des Jahres 2021 kostete eine Feinunze Gold rund 1600 Euro und eine Feinunze Silber war für 20 Euro zu haben. Doch was können Anleger tun, wenn sie einen größeren Betrag in Gold oder Silber anlegen möchten?
Neben der Standardausführung zu einer Unze bieten viele Prägestätten ihr Investmentprodukt auch in anderen Stückelungen an. So gibt es beispielsweise das Känguru aus Australien auch mit einem Gewicht von zwei Unzen, zehn Unzen und sogar einem Kilogramm. Und wer einen größeren Geldbetrag in Silber investieren möchte, findet neben den Standardmünzen zu einer Unze auch größere Stückelungen mit einem Gewicht von zehn Unzen sowie einem Kilogramm. Die Royal Mint aus Großbritannien hat zudem einen Welterfolg mit den „Queen‘s Beasts“ gefeiert, die mit einer doppelten Dicke und einem Gewicht von zwei Unzen geprägt werden.
Diese großen Münzen sind allerdings viel mehr als nur ein Spezialeffekt für Sammler. Sie bieten Investoren ein besonders gutes Preis-Leistungs-Verhältnis. Denn beim Prägen einer Münze fallen viele Kosten fix an, egal wie klein oder wie groß die Münze ist. Aufwendungen beispielsweise für die Herstellung eines Prägestempels werden pauschal bezahlt. Somit fallen diese Kosten bei größeren Münzen proportional nicht so stark ins Gewicht und es lohnt sich für Anleger, auf größere Gewichtseinheiten zu setzen.
Beim Vergleich von verschiedenen Anlagemünzen und der Suche nach dem besten Angebot ist ein Indikator hilfreich, der sich leicht ermitteln lässt: Bei dem so genannten „Spead“ handelt es sich um die Differenz zwischen dem Einkaufspreis und den Verkaufspreis einer Münze - oder mit anderen Worten: um die Handelsmarge. Diese liegt bei Standardprodukten üblicherweise bei wenigen Prozent, kleinere Münzen können jedoch einen Spread von bis zu 30 Prozent und mehr aufweisen. Das Investment müsste also erst um diesen Prozentsatz an Wert zulegen, damit ein tatsächlicher Gewinn für den Anleger herauskommt.
Als Klassiker in der Welt des Edelmetall-Investments gelten die Standardmünzen mit einem Gewicht von einer Unze sowie in Gold die Barren ab einem Gewicht von 100 g. Bei den Silberprodukten liegt ebenfalls die Silber-Unze in der Beliebtheit weit vorn, daneben gibt es XXL-Barren und Münzen mit einem Gewicht von 1 kg. Ganz wichtig beim Kauf von Silber: Möglichst auf Produkte setzen, die differenzbesteuert verkauft werden. Hierbei handelt es sich um eine besondere Besteuerungsform, die im Vergleich zur Regelbesteuerung einen Preisvorteil von zwei Euro pro Unze ergibt.
Wer eine XXL-Münze aus Gold oder Silber kauft, profitiert nicht nur von einem exzellenten Preis-Leistungs-Verhältnis, sondern auch von der Chance auf einen zusätzlichen Sammlerwert oberhalb des reinen Metallpreises. Denn die meisten Anlagemünzen, die ein Gewicht von mehr als einer Unze aufweisen, werden in äußerst geringer Auflage hergestellt. Überraschenderweise ist der Markt für solche Münzen noch nicht sehr groß, weil die meisten Anleger weiterhin auf die Münzen zu einer Unze setzen. Sie verschenken dabei jedoch zusätzliches Renditepotenzial. Nur ein Beispiel: Zurückliegende Jahrgänge der australischen Anlagemünzen wie beispielsweise das Känguru, der Koala oder der Kookaburra mit exotischen Gewichtseinheiten wie einem Kilogramm werden mit einem kräftigen Aufpreis gehandelt, weil ihre Prägeauflage lediglich im fünfstelligen Bereich liegt. Es ist also absolut ratsam, bei einem Investment in Gold oder Silber mit einem höheren Budget auf die größeren Gewichtseinheiten zu setzen.