Römisches Reich, Solidus 457-474, Kaiser Leo I. - Gold

457 n. Chr. wird ein Nachfolger für den verstorbenen Marcianus gesucht. Die Wahl fällt auf den Feldherrn Aspar. Dieser lehnt allerdings ab, als Arianer mit barbarischer Abstammung hätte er Schwierigkeiten gehabt, sich auf dem Thron zu behaupten. Eine Alternative hat Aspar auch schon parat: seinen Gefolgsmann Flavius Valerius Leo. Der Vorschlag wird angenommen und Leo wird 457 als erster Kaiser vom Patriarchen von Konstantinopel zum Kaiser des Oströmischen Reiches gekrönt. Das Besondere: der neue Kaiser zählt nicht einmal entfernt zur Theodosianisch-valentinianischen Dynastie, anders als alle seine Vorgänger.

Aspar, der wohl erwartet hatte den neuen Kaiser einfach steuern zu können, erlebt bald eine herbe Enttäuschung. Leo erweist sich als fähiger Machtpolitiker und emanzipiert sich immer weiter vom Militär. Um dies tun zu können und nicht mehr vom Militär abhängig zu sein, baut der Kaiser eine neue Palastgarde auf. Anders als die restliche Armee ist dieser ausgewählte Personenkreis nur ihm und nicht mehr seinen Heerführern zur Treue verpflichtet. Doch die Gefahr durch Aspar bleibt bestehen, weshalb Leo 470 die Konsequenzen zieht. Während eines Banketts lässt er den Mann töten, dem er die Krone verdankt. Damit begeht der Kaiser offen einen Rechtsbruch, da die Einladung dazu von ihm persönlich stammt. Fortan besitzt Leo den wenig schmeichelhaften Beinamen: „Der Schlächter“.

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