10 Franken Gansabhauet Sursee

Die beliebte Brauchtum-Serie der Swissmint zeigt, wie sich die Bräuche und Sitten in den alten Zeiten noch von Ort zu Ort völlig unterschieden. Der Mensch war noch nicht so mobil wie heute, viele kamen in ihrem ganzen Leben nicht einmal aus ihrem Heimatort heraus. Das Resultat sind viele lokale Besonderheiten, die sich bis heute erhalten haben.

Diese 10 Franken-Münze ist einem skurrilen alten Brauch im schweizerischen Sursee gewidmet: Zu Beginn der Karnevalssaison hängen am 11. 11. auf einer Bühne vor dem Rathaus der mittelalterlichen Stadt zwei tote Gänse an einem Drahtseil. Junge Männer – und manchmal auch mutige junge Frauen – erwartet eine schwere Aufgabe: Nachdem man ihnen ausgiebig Rotwein kredenzt hat, werden die Freiwilligen erst einmal kostümiert. Dann stülpt man ihnen eine Sonnenmaske über den Kopf und zieht zu allem Überfluss auch noch eine Zipfelmütze über ihr Gesicht. Nachdem man sie mehrmals um die eigene Achse gedreht hat, erwartet man von den jungen Leute eine echte Präzisionsarbeit: Mit einem stumpfen Säbel sollen sie den Hals der Gänse durchtrennen. Schräg, nicht wahr? Aber Sie können sich ausrechnen, dass spätestens jetzt niemand mehr weiß, wo er gerade ist, geschweige denn, wo sich die Gänse befinden. Für die Akteure und Zuschauer ist es jedenfalls jedes Jahr eine Mords-Gaudi, zumal jeder mit dem Säbel nur einmal zuschlagen darf. So wird ein Blutbad verhindert, und jeder freut sich auf den nächsten Karneval!

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